meine Familiengeschichte

Blaudrucker Unterauer

Im Jahr 1667 wurde erstmals ein Färbermeister unserer Familie, Adam Unterauer aus Trostberg, urkundlich erwähnt. Als gelernter Färber erlernte er später auch die Geheimnisse des Blaudrucks und gab diese wertvollen Erkenntnisse an seinen Sohn, Matthias Unterauer, weiter.

 

Im Jahr 1719 ließ sich Matthias Unterauer in Wasserburg am Inn als Färbermeister nieder. Damit legte er den Grundstein für die alteingesessene Unterauer-Familie in dieser Region. 

Über Generationen hinweg wurde das Handwerk in unserer Familie von Vater zu Sohn weitergegeben und so blieben die kostbaren Geheimnisse der Färbekunst und des Blaudrucks lebendig und bis heute bewahrt.

 

Mein Großvater Josef Unterauer jun. (links) lernte bei meinem Urgroßvater Josef Unterauer sen. (rechts) das Färberhandwerk.

Später übernahm er nach seiner Meisterprüfung die Färberei.

Er betrieb die Färberei am Mühlbach in Wasserburg am Inn bis zu seinem unerwarteten Tod 1982. Das Gebäude befindet sich leider nicht mehr in unserem Familienbesitz. Es steht jedoch immer noch dort und wurde nie verändert.

 

Der Wohnsitz der Familie Unterauer befand sich bis zum Tode meiner Großmutter Auguste Unterauer im nahegelegenen bekannten „Haus an der Brücke“. 


Im Jahr 1938 wurden ihm - als einzigem Färber - die Druck- und Färberechte für die Herstellung der Wasserburger Dirndl zuerkannt. Diese Dirndl gab es in zwei verschiedenen Ausführungen, die es mit verschiedenen Mustern gab, allerdings strengen Vorgaben unterlagen.

Die Bewahrung der alten Familientradition lag ihm besonders am Herzen, doch leider konnte er sein Wissen durch seinen plötzlichen Tod nicht direkt weitergeben. Glücklicherweise hinterließ er eine Fülle an Unterlagen und dokumentierte seine Arbeit mit großer Sorgfalt. 

Ich bin sehr glücklich, dass er mir durch diese wertvollen Aufzeichnungen letztendlich ermöglicht hat, das Handwerk und die alte Tradition doch noch in seinem Sinne weiterführen zu können.